Zum
Pressetermin beim Viechtacher Bayerwald-Boten hat Michael Seitz nicht nur seinen Roman
"Die Hexe von Burg Weißenstein", sondern auch Ritter-"Gewand"
mitgebracht. Er trägt ein Kettenhemd, das über 15 Kilogramm wiegt, sowie Armschienen und
hat einen Ritterhelm in der Hand. - Foto: Albrecht
Kaikenried/Regen.
Die Burgen Altnußberg, Neunußberg und Weißenstein zu Zeiten des Böcklerkrieges sind
Schauplatz des historischen Romans "Die Hexe von Burg Weißenstein". Geschrieben
hat den im September erschienenen 400 Seiten-Schmöker der aus Kaikenried im Markt
Teisnach stammende Michael Seitz. Der heute 37-Jährige lebt seit einigen Jahren in Wien.
Nun ist er in seine Heimat gekommen, um sein Erstlingswerk vorzustellen.
Michael
Seitz hat ein Faible für das Mittelalter, er liebt historische Romane. Als seine
Vorbilder nennt er Ken Follet, Rebeca Gablé und Sabine Ebert. Inzwischen liest er aber
keines ihrer Bücher mehr. Denn unbewusst ihren Stil zu übernehmen, will er nicht. Seitz
hat seinen eigenen. Er schreibt seit er elf Jahre alt ist. Die Idee zur "Hexe von
Burg Weißenstein" ist ihm bereits in jungen Jahren gekommen.
Vor
fünf Jahren hat Seitz Lebensgefährtin das Manuskript wieder entdeckt und ihren
Partner dazu ermuntert, es zu überarbeiten. Ein Jahr lang hat der Wahlwiener den Text
überarbeitet, angereichert und fertig geschrieben neben Beruf, Fortbildung und
Familie. Seinen Lebensunterhalt verdient der Neu-Autor als diplomierter Gesundheits- und
Krankenpfleger. "Ich arbeite als Case-Manager und kümmere mich um die Versorgung von
von psychisch kranken Menschen", sagt er.
Während
seine Kinder (inzwischen drei und fünf Jahre alt) neben ihm spielten, widmete sich
Michael Seitz dem Schreiben. In die Heimat kommt er eigenen Angaben zufolge seit dem Tod
der Mutter nur noch sporadisch. Ihr hat er seinen Debütroman gewidmet, den er auch als
Hommage an den Bayerwald bezeichnet.
Die
Orte, an denen sein Werk spielt, kennt Seitz aus seiner Kindheit. Während seiner Jugend
wurde Burg Altnußberg gerade ausgegraben. Mit seinen Freunden spielte er auf dem Areal.
"Der im Buch vorkommende Geheimgang existiert wirklich. Ich bin da als Teenager mal
hineingekrochen", erzählt Seitz. Heute sei der Gang aus Sicherheitsgründen
gesperrt.
Burg
Altnußberg spielt eine zentrale Rolle im Buch, genauso wie die Burgen Weißenstein und
Neunußberg. Auf Altnußberg lebt die männliche Hauptfigur, der junge Ritter Lambert von
Bärnstein. Er gerät zwischen die Fronten im Kampf der Brüder Albrecht und Christoph von
Wittelsbach um das Herzogtum Bayern-München, verliebt sich in eine junge Frau, die der
Hexerei verdächtigt wird, und wird in Intrigen hineingezogen.
Bei
einer Lesung am Sonntag, 1. Dezember, vormittag um 11 Uhr in der Regener Stadtbibliothek
stellt Michael Seitz seinen im Morsak-Verlag erschienenen historischen Roman vor
aber nicht bei einer klassischen Autorenlesung. Der 37-Jährige verspricht den Besuchern
einen "historischen Act" mit mittelalterlicher Musik. Die ersten drei Gäste,
die in mittelalterlicher Gewandung kommen, dürfen sich auf ein Exemplar des Romans
freuen. Übrigens soll die "Hexe von Burg Weißenstein" nicht Seitz
einziges Buch bleiben. Er arbeitet bereits an weiteren Werken.
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